Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD, sagte einst, dass „die Jagd eine besondere Form der menschlichen Geisteskrankheit darstelle“.
Nachdem wir fast 4 Jahre das Treiben der Jäger in Hochwildrevieren der Nordeifel beobachteten, habe ich nun Dank der zweimonatigen Mitnahme durch den Verein „Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.“ einen Einblick in die barbarischen Jagdmethoden innerhalb Niederwildreviere des Kreises Heinsberg gewinnen können.
http://gegen-haus-und-wildtiermord.com/
Bei dieser Recherche innerhalb des Kreises Heinsberg konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Verein „Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.“ etliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, dem „Seuchengesetz“ wie auch dem Jagdgesetz an sich dokumentieren.
In einigen Fällen wurden die Behörden informiert, Strafanträge gestellt oder das Kreisveterenäramt hinzu gezogen.
Mein persönlicher Eindruck:
Im Kreis Heinsberg schiessen Jäger, unter dem Deckmantel der „Hege und Pflege“, auf alles was kreucht und fleucht. Ob Saatkrähen oder Wildgänse zu Hunderten niedergemacht werden oder auch Greifvögel bejagt werden, es scheint für viele Jäger im Heinsberger Raum keinen Unterschied mehr zu geben.
Neben der Bleimunition werden Lebendfallen ebenso verwendet wie Giftköder.
Im Heinsberger Wald und Flur herrschen Kriegsähnliche Zustände und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis diesen die ersten Menschen zum Opfer fallen werden.
(Ein erschossener Jungfuchs, keine 15 Meter vom Hochsitz entfernt und als Frassköder für anderes Wild würdelos liegen gelassen. Kein Einzelfall.)
Erschreckend war zudem, dass die vielen Verstösse gegen geltende Gesetze nicht etwa „nur“ in einem Revier zu registrieren waren, sondern in etlichen Revieren von uns bemerkt wurden. Somit kann von einem Einzelfall keine Rede mehr sein, sondern es muss zur Kenntnis genommen werden, dass dies Regelfälle im Kreis Heinsberg sind.
Aufgrund des Filzes, in welchem Kommunalpolitiker, Lokalmedien, Landwirte und Strafverfolgungsbeamte miteinander vernetzt sind, tun sich die offiziellen Stellen des Kreises mit den Ermittlungen schwer. Löbliche Ausnahme dort bildet derzeit das Kreisveterenäramt.
So fanden wir bei einer unserer Revierbegehungen einen großflächig angelegten Luderplatz, in welchen neben hunderten Eierschalen insbesondere Seafood als Lockköder ausgelegt wurden. Es dürfte jedem einleuchten, dass Austern, Miesmuscheln, Lachs und Langusten sicherlich keine natürlichen Stoffe in unseren heimischen Wäldern sind.
Das von den Eiern zudem eine erhöhte Salmonellengefahr ausgeht wie auch verwesende Wirbeltierkadaver und Vogelbeine nicht dem Schutz unseres Grundwassers dienlich sein können, liegt auf der Hand.
Vor Ort kontaktierten wir telefonisch das Kreisveternäramt und obwohl bereits Freitag Nachmittag war, kam der Leiter der Behörde vor Ort, nahm den Luderplatz in Augenschein und die Ermittlungen auf.
Dass hier nicht nur ein Verstoß gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz vorliegt, ist naheliegend.
Während der Ortsbegehung sprachen wir auch über die erneute grossflächig Bejagung der Greifvögel, welches mittlerweile traurige Rekorde im Kreis Heinsberg aufstellt. So werden Greifvögel, auch unter Artenschutz stehende, regelmäßig geschossen und fast ganzjãhrig mit Kontakgiftködern auf speziellen Greifvogelansitzen bejagt wie auch Greifvogelfallen aufgestellt.
(Bild zeigt einen vergifteten Greif. Bildquelle: Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.)
Als Köder für die Greifvogelfallen werden hier meist Tauben oder Krähen verwendet. Die Fallen verletzen den Greifvogel oftmals beim Zuschnappen, sodass dem Tier Stunden- oder Tagelanger grausamer Schmerz zugefügt wird.
Es versteht sich von selbst, dass die Jägerschaft den Vorwurf der Greifvogelbejagung strikt von sich weist, natürlich unter dem Wissen, dass Greifvogelbejagung per se unzulässig ist.
Somit hört man meist als Antwort: Das sind wir nicht. Solche Fallen stellen Wilderer und Tierschützer in unsere Reviere, um uns zu diskreditieren.
Heinsberg, ein Eldorado von Tierschützern?
Wäre dies so, würden tausende Wildtiere ihr Leben sicher behalten.
Sicher dürfte der Raum Heinsberg auch kein Eldorado für Wilderer sein, da es bei der Dichte der Reviere kaum möglich ist, dort unbemerkt einen Fuß rein setzen zu können.
Mein logischer Menschenverstand läßt somit nur einen Schluss zu. Den des Märchens über angebliche
Hege und Pflege?,
leider nur als Märchen betrachten zu können.
Es ist uns eine Ehre, hier ein Interview mit der 1. Vorsitzenden des Vereins gegen Haus- und Wildtiermord e.V. veröffentlichen zu können. Willkommen Gabi Hesterkamp.
Natukra:
Gabi, schön dass wir Zeit gefunden haben zu einem längeren Interview.
Der Verein Gegen Haus- und Wildtiermord e.V. beobachtet und protokollierst nun seit Jahren das Waidwerk der Heinsberger Jägerschaft. Was hat euch veranlasst dies zu tun und warum habt ihr letztlich den Verein gegründet?
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.:
Wir haben uns zu einem Verein zusammen geschlossen, in der Hoffnung, dadurch mehr bewirken zu können. Wir müssen den Tieren helfen, denn diese haben keine Stimme und können sich selbst nicht wehren. Auch wollen wir den Menschen helfen, die ihr geliebtes Haustier durch Jägerhand verloren haben. Wichtig ist auch, das die Menschen sehen, das man sich wehren kann und den Mut dazu bekommen.
Natukra:
Auffallend ist insbesondere die Vielfalt der Greifvogelbejagung im Kreisgebiet. Wie reagiert die Jägerschaft zu den Vorwürfen und was ist davon zu halten?
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.:
Der Kreis Heinsberg wird bundesweit der Giftkreis genannt und wir stehen an Platz drei der Gebiete mit den höchsten Greifvogelvergiftungen. Greifvögel werden hier auf viele Arten bejagt, man wird immer trickreicher, da es immer mehr Menschen gibt, die sich auf diesem Gebiet engagieren. Die Jägerschaft macht es sich sehr einfach, in dem sie behaupten, wir Tierschützer würden die Greifvögel selber töten, um es der Jägerschaft in die Schuhe zu schieben.
Natukra:
Während unserer gemeinsamen Zusammenarbeit habe ich einige Anfeindungen erlebt, welche sich von einfachen Beleidigungen bis hin zu ernst zu nehmenden Drohungen erstreckten. Woher nehmt ihr die Kraft, euch nicht einschüchtern zu lassen?
(Eine von vielen Beleidigungen seitens Jägern oder ihren Befürwortern. Hier ein aktuelles Beispiel von FB, wo sich jemand mit Fakeprofil ausläßt und zeigt, welch Wortreichtum sie/er beherrscht. Auch wenn zu dieser Antijagdaktion „nur“ ca. 50 Aktivisten vor Ort waren, dürften nun tausende über diesen Blog Herrn Esspunkt seine „Gehirn-Leistung?“ dennoch erleben.)
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V. :
Das kostet uns keine Kraft, denn wir wissen, wofür wir das machen. Je mehr wir beleidigt werden von der Jägerschaft, umso mehr spornt uns das an und wir wissen, wir sind auf dem richtigen Weg!
Natukra:
Bei unseren Begehungen haben wir recht viele Fallen gefunden, welche die Bandbreite von der einfachen und qualvollen Tellereisenfalle, Großkrähenfalle bis hin zur aufwendig eingegrabenden Grossfallenanlage so ziemlich alles abdeckt. Da gerade die teuren Fallenanlagen meist in direkter Nähe von Jagdhütten zu finden waren, fällt es uns schwer zu glauben, dass Wilderer im Kreis so dreist sein könnten oder über die finanziellen Mittel verfügen würden, in solche Anlagen so großflächig investieren zu können.
Letztlich bestreitet die Jägerschaft in vielen Fällen nicht, Eigentümer der Fallen zu sein. Sie verweisen jedoch dann meist darauf, besagte Fälle wäre nicht „scharf“ gewesen. Kannst Du diese Besonderheit unserer Leserschaft näher erklären?
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.:
Das Problem bei der Fallenjagd ist, das sie ja grundsätzlich erlaubt ist, zu bestimmten Zeiten. Es gibt einige Auflagen die diesbezüglich zu beachten sind, z.B. muss eine Lebendfalle verblendet sein. D.h., sie muss rundum abgedeckt sein, damit das dort gefangene Tier nicht in Panik ausbricht, was an sich doch schon ein Hohn ist. Dann gibt es einige Fallen, deren Besitz ist erlaubt, aber die Anwendung verboten. Nur fragen wir uns immer, warum besitzt man solch eine Falle, hat sie auch im Revier stehen, aber benutzt sie nicht? Finden wir verbotene Fallen, die fängig stehen, heißt es seitens der Jägerschaft immer, das Wilderer dort am Werk sind!
(Krähenmassenfalle, auch genannt Bussardfalle oder Leiterfalle.)
Natukra:
In keiner anderen Region Deutschlands habe ich bislang Hauswände gesehen, welche mit Schrotmunition zersiebt wurden oder Treibjäger, welche mit gezogenen Langwaffen über den Strassenverkehr „drauf“ hielten. Ist dies eine Besonderheit des Heinsberger Klüngels oder gibt dies eures Erachtens das entsprechende Gesetz gar her?
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.:
Beides trifft hier zu. Im Kreis Heinsberg wird das Jagdgesetz bis zum Äußersten ausgereizt und es gibt wenige Menschen, die etwas dagegen unternehmen. Wie überall besetzen die Jäger auch hier fast alle wichtigen Positionen und falls es doch mal zu einer Anzeige kommt, wird diese eingestellt.
Natukra:
Folgendes Scenario. Du sitzt im Garten und schaust den Vögeln zu. Plötzlich zerfetzt ein Schuss die friedliche Atmosphäre und deine Katze fällt tötlich getroffen zu Boden? Ist so etwas denkbar? Bislang war ich immer der Meinung, Jäger dürften nicht näher wie 200 Meter besiedeltes Gebiet bejagen?
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V. :
So eine Situation ist gerade hier sehr denkbar und nicht ungewöhnlich. Katzen werden in Gärten erschossen, weil sie angeblich gewildert haben und da man den Jägern nicht das Gegenteil beweisen kann, kommen sie damit auch durch. Sie dürfen „wildernde“ Katzen auch aus dem Auto heraus schießen, wobei immer die Gefahr für andere Menschen besteht. In einem Dorf wurde sogar ein Fuchs vor eine Kneipe erschossen. Es gibt so viele Betroffene! Immer das gleiche Muster: Die Katze wird raus gelassen, ein Schuss ertönt, Katze weg. Sehr oft wurde in dem Zusammenhang ein bestimmter Jäger gesehen, der etwas in sein Auto einlud und weg fuhr.
Natukra:
Kannst Du uns etwas zu den Abschusszahlen Bundesweit sagen, insbesondere auch zu den Abschußzahlen von Haustieren? Inwieweit ergibt sich laut eurer Einschätzung im Kreis Heinsberg eher eine auffallend hohe Abschußdichte oder eher eine geringere? Letztes Jahr hat ja der Nachbarort Braachelen die Hauptstrecke im Kreis erlegt.
Gegen Haus- und Wildtiermord e.V.:
Offiziell werden bundesweit so um die 130 Hunde und 11.000 Katzen geschossen und in Fallen getötet. Inoffiziell liegt die Zahl natürlich deutlich höher, ganz besonders im Kreis Heinsberg. Andere Tierschutzorganisationen schätzen, das bundesweit jährlich zwischen 250 000 und 300 000 Katzen und 2000 bis 30 000 Hunde durch Jägerhand sterben. Der Kreis Heinsberg liegt extrem über dem Durchschnitt, obwohl die Abschüsse nicht gemeldet werden, ist es hier jedem bekannt.
Nichts destso Trotz gab es neben der vielen Gräuel in Wald und Flur aber auch positive Dinge zu entdecken oder zu erleben.
(Kurze Erfrischung für die treuen Begleiter.
(Baumpilze, welche ohne Zutun der „Heger und Pfleger“ schon seit Jahrtausenden wachsen und welche im Mittelalter noch als Zunder genutzt wurden.)
(Ob hier ein einzelner Jäger zur Besinnung fand und mit dem Rückbau seiner Ballerbude begonnen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.)
Und auch ein Bild aus der Knüste möchte ich euch nicht vorenthalten. So sieht Rotwild aus, welches auf einem befriedeten Grund einfach nur „sein“ darf.
Für’s Erste soll es dies zum Thema Jagd heute gewesen sein. Wir danken Frau Gabi Hesterkamp für das Interview und ebenso auch für die erwobenen Erkenntnisse in den Niederwildrevieren.
Herzlichst
Aconitum Beelenaos
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…und wenn WordPress hier gelegentlich Werbung zu unseren Blogs schaltet, so sollten wir dies auch tun dürfen.
Immer noch ein Geheimtipp für Lebensmittelbewußte, Schamanen oder auch Hinterfragenden.
„Von Echsen und Menschen“
>>Kurzbeschreibung:
War der Mensch nun ursprünglich ein Pflanzen- oder Fleischfresser? Da Verena und ihr Deutschlehrer sich nicht einigen können, bekommt Vreni ein Straf-Referat aufgebrummt. Deswegen recherchiert sie zu dieser Frage, Ihr Kopf wird schwer und schmerzt. Also greift Vreni spätabends in die Hexenküche ihres Vaters, um sich mit natürlichen Heilmitteln einzudecken. Nach der versehentlichen Auftragung einer Flugsalbe begegnet sie Nastenka, ihrem Krafttier. Und ab diesem Moment geht die unglaubliche Reise zu unseren Ernährungswurzeln los. Für Vreni ist nun die Welt nicht mehr die, welche sie als solche kannte…Tauchen Sie ein in die sagenhafte Nahrungswelt der Kelten, Japaner und Indianer. Fliegen Sie mit Nastenka & Vreni bis in die Gegenwart zurück und beobachten Tieraktivisten bei ihrem verzweifelten Kampf um Leben und Tod.
Meine Autorenvergütung geht zur Gänze in die Projekte Natukras. Da Natukras Finanzdecke sehr dünn ist, bedeutet jedes verkaufte Exemplar weiteres genfreies Saatgut für Mutter Erdes Schoß.
Namasté
Hier geht es zum Buch….
http://www.amazon.de/gp/aw/d/3842380895/ref=mp_s_a_1_2?qid=1393511574&sr=8-2
Fleisch ist k e i n Stück Lebenskraft, sondern schlicht eine Nahrungsmittellüge.
Sollten die Omnivoren Recht haben und tierische Proteine so gesund sein, da sie unseren ähneln würden. So empfehle ich dennoch, nicht zu unseren nächsten genetisch Verwandten Specien zu greifen.
Warum nicht gleich die Original DNA von glücklichen Menschen?
100 % Bio und aus artgerechter Haltung.
Weil es halt sooo lecker ist.
(Bildquelle unbekannt, gesehen bei FB Frankfurt Vegan)
Und bloß nicht das Würzen und den Ketchup vergessen. Schließlich soll es ja wie gewohnt schmecken.
*Ironiemodus aus*
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